Kirche St. Martin Waltenhofen

Die Pfarrkirche St. Martin ist ein spätbarocker Bau von 1770.
An gleicher Stelle stand davor ein kleineres Gotteshaus aus dem 14. Jahrhundert. Von ihm ist nur der Turm erhalten; doch wurde dieser 1901 von den unteren Schallöchern an erhöht und mit einem spitzen Helm versehen.

Innen empfängt uns ein weites, helles Kirchenschiff mit dem ausklingenden Barock. An der Decke, eingerahmt von grau gehaltenen Darstellungen von Jesus, Maria und den Aposteln, zeigt das Deckenfresko eigenwillige Darstellungen der Erlösungsgeschichte: Maria empfängt von Gott das Jesuskind, das mit dem Kreuz bereits auf seine Erlöser-Rolle hinweist, Christus, der mit dem Buch des Lebens und umgeben von den Leidenswerkzeugen zum Vater heimkehrt. Über der Orgelempore eine Allegorie der Erlösung: Vor der Ostersonne liegend das Kreuz, das geschlachtete Lamm. Ein Engel hält in seinen Händen den durchkreuzten Schuldschein, der die Menschheit dem Tod ausgeliefert hätte.

Peter Reder

© Peter Reder

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Kirchplatz 1
87448 Waltenhofen

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Im Chorraum kommen die Kirchenpatrone zur Darstellung. Über dem vergoldeten Tabernakel-Vorbau ragt, eingefasst von überlebensgroßen Figuren der Eltern Marias, Jochim und Anna, das Altarbild von der Himmelfahrt Mariens auf: Über dem von Jüngern umstandenen Sarkophag tragen Engel Maria empor. Das Bild wird nach oben fortgesetzt in 4 musizierenden Engeln, die sie mit Pauken und Trompeten empfangen, und einem kleineren Bild, auf dem die Dreifaltigkeit Maria mit einer Krone erwartet. Das Ganze nochmals oben mit einer großen Krone, wohl der Krone allen Lebens, zusammengefasst. Das sich darüber wölbende Deckenfresko ist dem hl. Martin gewidmet: In der Mitte wird er von Engeln in den Himmel empor getragen. Darum herum 4 Szenen aus seinem Leben: wie er tauft, predigt, sich den Armen widmet und sein Tod. In den Ecken die Darstellungen der 4 abendländischen Kirchenväter: Augustinus, Hieronimus, Ambrosius und Papst Gregor.

Die Altäre im Schiff stammen wohl noch aus der Vorgängerkirche. Im linken Seitenaltar die große "Waltenhofer Madonna mit dem Jesuskind" aus der Ulmer Schule der späten Gotik, im rechten Seitenaltar eine gotische Bischofsgestalt: der Hl. Martin. Darunter die gefassten Gebeine eines heiligen "Viktor". An der Wand daneben "Gäste" aus der abgerissenen Veitser Kirche: gotische Figuren von Vitus. Modestus und Krescentia. Das große gotische Kreuz an der Südseite, der barocken Kanzel gegenüber, ist wohl noch ein Erbstück aus der früheren Pfarrkirche. Bemerkenswert sind auch die beiden Bruderschaftsstangen an den Seitenwänden hinten.
 

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